GESELLSCHAFT

SEXTANTEN

Sex ist schon lange kein Tabu-Thema mehr, ganz im Gegenteil: In unserer heutigen Gesellschaft heißt es oftmals „Sex sells!“ Ob in Zeitschriften, auf Plakaten oder im Fernsehen – überall wird man mit dem Thema Sex konfrontiert. Was den Bereich Sex-Spielzeug anbelangt, kommt man daran spätestens seit dem Hype um „50 Shades of Grey“ kaum noch vorbei.

Was früher Tupperpartys waren, sind heute Toypartys! Dass es sich dabei nicht um Kinderspielzeug handelt, können sich wohl die meisten bereits denken – schließlich werden auf den im Volksmund auch Dildo-Partys genannten Events statt Rührschüsseln und Salatschleudern Vibratoren und Analplugs präsentiert. „Einige von uns haben schon des Öfteren in Online-Sexshops bestellt, aber wir wollten uns in Sachen Spielzeuge im Bett schon immer einmal professionell beraten lassen“, erklärt eine Runde junger Frauen ihre Intentionen.

Bevor es aber losgehen kann mit der Präsentation, muss erst ein Veranstalter gefunden werden. Vor allem die ansprechende Werbung von Amorelie war der Frauengruppe schon oft aufgefallen. Der – im Gegensatz zu manch anderen Sexshops – absolut nicht schmuddelig wirkende Auftritt des Unternehmens gab den Ausschlag, einen Termin mit der Toyberaterin auszumachen. Und kurz darauf war auch schon soweit.

TOYS, MASSAGEÖLE, APHRODISIAKA
Mit einem Tisch voller Snacks, Sekt und anderen Leckereien erwarteten also die jungen Frauen voller Vorfreude Hajni, die Toyparty-Beraterin. Diese bereitet nach der Begrüßung erstmal ihre Mitbringsel vor: Dazu drapiert sie auf einem schönen Tuch die vielen verschiedenen Toys, den Beistelltisch daneben bestückt sie mit duftenden Massageölen, Gleitgels und Aphrodisiaka. Jede der jungen Damen auf der „Party“ erhält eine Wunschliste, auf der angekreuzt werden kann, welches Produkt besonders gefällt und was man eventuell kaufen möchte.

WÄRMENDES KARAMELL-MASSAGEÖL
Voller Spannung sitzen die jungen Frauen auf der Couch und hören zu, was Hajni zum ersten Produkt, einem wärmenden Massageöl mit Karamellgeschmack, alles zu sagen hat. Mit einem kleinen Tröpfchen auf dem linken Unterarm darf das Öl dann prompt getestet werden. Sichtliche Begeisterung breitet sich auf den Gesichtern der Frauen aus – scheinbar ein echter Volltreffer! Jetzt ist sogar Probieren angesagt. Das Urteil: „Beim Schmecken breitet sich der Geschmack von Karamell im Mund aus – und durch die Konsistenz fühlt sich die Haut butterweich an“, zeigt sich eine der „Testerinnen“ sichtlich beeindruckt. Übrigens: Wer nicht so auf den Geschmack von Karamell steht, für den gibt es das Öl auch noch in den Geschmacksrichtungen Kirsch, Kaffee, Himbeer, Erdbeer und weiße Schokolade.

DER LUXUS-VIBRATOS FÜR SPEZIELLE BEDÜRFNISSE
Jetzt sind die Spielzeuge an der Reihe. Dabei kommt den „Toys“ nicht etwa die Rolle zu, den Mann im Bett zu ersetzen; vielmehr sollen sie das Liebesspiel ergänzen und aufregender gestalten (die Hälfte der an diesem Tag anwesenden Frauen befindet sich in einer Partnerschaft). Hajni präsentiert ein breites Sortiment an Vibratoren – unter anderem einen sogenannten Luxus-Vibrator. Zum nicht gerade „unluxuriösen“ Preis von 109 Euro verspricht dieses Produkt Spaß im Bett auf vielseitige Art und Weise. Schon alleine der Anblick der sehr ungewöhnlichen Form zeigt, dass dieses Toy nicht in die Kategorie „gewöhnlich“ fallen kann. Die ausführliche Beschreibung Hajnis führt schließlich auch dazu, dass bei einigen Anwesenden ein Kreuzchen auf der Wunschliste landet.

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SOFT BONDAGE
Doch neben Vibratoren und Ölen gibt es noch viel mehr zu entdecken – von Handschellen mit Noppen und Augenbinden über verschiedene Paddeln bis hin zu Peitschen. Kein Wunder, genießt der Bereich Soft Bondage doch spätestens seit dem oben erwähnten Bucherfolg in unserer Gesellschaft einen ganz anderen Stellenwert als früher.

Und weiter geht die Reise ins abenteuerliche Land der sexuellen Spielzeuge. Partnervibratoren, Liebeskugeln oder Analstöpsel: Jeder hat seine Vorlieben – und mit dem richtigen Partner braucht sich niemand mehr schämen, diese auszuleben. Dennoch – um an einer solchen Toyparty teilzunehmen, sollte man dem Thema Sex offen und aufgeschlossen gegenüberstehen. Verschämt auf den Boden zu schauen, während die Beraterin die „Spielzeuge“ herumreicht, ist hierbei wenig zielführend. Da es sich beim Kauf von Sextoys doch um eine sehr intime Angelegenheit handelt, ist eine solche Party vor allem im Kreise sehr guter Freundinnen zu empfehlen. Beliebte Gelegenheiten sind vor allem Junggesellinnenabschiede, aber auch Geburtstage oder einfach – anstatt des üblichen Barbesuchs – ein außergewöhnlicher Abend im Kreise der Freundinnen.

Wem es gelingt, sich in das Umfeld so einer Veranstaltung einzufinden, auf den warten ungeahnte Vorteile. Man kann die Produkte nicht nur ansehen, sondern schon einmal „vorfühlen“ und sich so von deren Qualität überzeugen. Abgesehen davon spart man sich den – für viele etwas mulmigen – Gang in den Sex-Shop beziehungsweise das Bestellen der „Katze im Sack“ in diversen Online-Shops. Unsere Jung-Sexpertinnen fanden den Abend jedenfalls äußerst lehrreich und spannend – was in den jeweiligen Warenkörben gelandet ist, wird hier aber nicht verraten …
Text: Sophia & Sabine; Fotos: Amorelie

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