Monate: Januar 2016

ZUVIEL & ZUWENIG

Viel „Zuviel“ und doch viel „Zuwenig“ – die Generation der Fremde in der Nähe. Ich sitze an meinem Schreibtisch und möchte mich gerade konzentrieren, Max Webers Abhandlung über „soziale Gebilde“ zu folgen, als mein Nachbar just die Art von Musik aufdreht, welche meiner Konzentration nicht gerade förderlich ist. In diesem Moment frage ich mich schon, ob die Privatsphäre des Anderen denn auch Teil meiner Privatsphäre sein muss. Ich kann nicht immer selbst das Maß an Kommunikation bestimmen, welches mich umgibt. Das schränkt mich ein und nimmt mir einen Teil meiner Freiheit. Ähnlich verhält es sich mit den Beziehungen, in denen ich lebe, oder den Freundschaften, die ich ständig gegen andere Freundschaften austausche. Die digitalen Medien helfen uns, Beziehungen einzugehen und längst eingeschlafene Freundschaften wachzuküssen. Ist diese neue Art des Kontaktknüpfens ein nicht mehr wegzudenkendes Zeichen der Zeit oder das Ergebnis einer besorgniserregenden Entwicklung? Kommunizieren heißt: Jemandem etwas mitteilen, mit jemandem sprechen, aber auch jemanden an etwas teilhaben lassen. Lieber Nachbar, Du musst mich nicht dazu nötigen, Deine Lieblingsmusik zu hören! Manchmal wollen wir nicht „kommunizieren“, …

DAS ABC FÜR NEU-ELTERN

Das Baby ist da – und plötzlich ist alles anders. Aber was bedeutet es eigentlich Eltern zu sein? Julia Back, seit Juni Mama, hat darauf ihre ganz eigenen Antworten: von A bis Z. Ausschlafen: Was soll das bitte sein? Geht nicht mehr. Zumindest nicht für die Mama. Denn mein Baby hat viel Hunger und muss nachts alle zwei bis drei Stunden gestillt werden. Da der Papa dann gerne mit aufwacht, zieht er regelmäßig auf die Couch um. Ich freue mich aufs Fläschchen geben – denn dann wird der Spieß umgedreht! Bepper: Fränkisch für „Schnuller“ (zumindest laut dem Opa). Ist für uns lebensnotwendig. Denn egal, ob hungrig oder müde, mit dem Bepper im Mund lässt sich Geschrei meistens schon im Ansatz unterbinden. Chic sein: Mit zerzausten Haaren im Frotteebademantel und schreiendem Kind auf dem Arm dem Paketboten öffnen? Kein Klischee, sondern passiert mir leider ziemlich oft. Es gibt aber auch Tage, an denen ich es schaffe zu duschen und mich ordentlich anzuziehen. Von denen können es aber gerne noch mehr werden. Drama: Gibt es mit Baby …

AFGHANISTAN IST BERUFUNG UND RANDERSACKER IST HEIMAT

Anna-Maria und Dr. Peter Schwittek haben noch einmal Glück gehabt. „Das Erdbeben ist uns ganz schön in die Knochen gefahren“, sagt der Randersackerer. Das Haus mit dem Büro ihrer Hilfsorganisation in Kabul wurde zum Glück nicht beschädigt. „Man ist dem Naturereignis ja ganz und gar ausgesetzt“, bemerkt der promovierte Mathematiker. „Wenn die Erdstöße vorbei sind, fürchtet man immer, dass es gleich wieder von neuem losgeht.“ Ihre Mitarbeiter haben sich auf der Wiese vor dem Haus in Sicherheit gebracht. „Jeder versuchte natürlich, telefonischen Kontakt mit der Familie aufzunehmen, doch das Telefonnetz war überlastet“, ergänzt seine Frau Anna-Maria. Kollege Hekmats Haus, rund 40 Kilometer von der afghanischen Hauptstadt entfernt, sei teilweise eingestürzt. „Hoffentlich schaffe ich es, noch vor dem ersten Frost eine Unterkunft für meine Familie zu finden“, sagt er, der vor ein paar Jahren mit Schwitteks in Randersacker wohnte, während seine Tochter in München operiert wurde. „Ich bekam einen Kinderwagen geliehen und bin immer am Main spazieren gegangen“, erinnert er sich. Zum Glück sind Schwitteks Schützlinge wohlauf. Die Kinder und Jugendlichen besuchen das Schulprogramm von Schwitteks …