Monate: Oktober 2019

Liebste Nachbarn

Hut ab: Dieser wunderschöne, authentische Würzburger Hutladen im Bild oben ist schon etwas älter, aber trotzdem hochmodern, denn hier wird Kopfarbeit geleistet: Frau Helsper übernahm 1991 das Geschäft in der Augustinerstraße. Seit über 100 Jahren werden hier schon Hüte produziert und verkauft. In den Nachkriegsjahren gab es mehr als zehn Hutläden in der Stadt. Davon sind leider nur wenige geblieben. Aber Hüte erleben schon seit einiger Zeit wieder eine Renaissance: vor allem auch seit dem Babylon-Berlin-Hype sind 20er-Jahre-Outfits wieder en vogue. Und was darf hier auf keinen Fall fehlen? … NATÜRLICH: Ein Hut. Der Pfauenfederhut auf unserem Cover ist das 
Gesellenstück eines Auszubildenden, der hier die Lehre zum Hutmacher absolviert hat. Doch welcher Hut steht uns denn am besten? Frau Helsper sucht mit geschärften Blick aus ihren mehr 2.500 Hüten die passenden für unsere beiden Models: Studentin Antonia-Sophie ist sofort sehr begeistert von einem Exemplar: Wenn sie mal heiraten sollte, will sie genau diesen Hut tragen. Fotograf Tom wird auch fündig: ein Filzhut zum Wandern, der Feuchtigkeit aufnehmen kann und bei Regen trotzdem dicht ist; …

Fiedler´s green

Alle wollen Grün. Alle wollen weniger CO2, Feinstaub und Stickoxide in der Luft. Alle wollen weniger Glyphosat im Essen und weniger Nitrat im Trinkwasser. Alle wollen Eier ohne Dioxin und Fipronil. Alle wollen Fleisch ohne (Reserve-)Antibiotika, eine Ozonschicht ohne Loch, ein Klima ohne Wandel. Aber mal ehrlich: Wer ist auch bereit, dafür etwas zu tun?   Das Fenster meines Büros zeigt direkt auf den vierspurigen Röntgenring. Allmorgendlich zwischen 7:30 und 8:30 Uhr sowie nachmittags ab 16 Uhr schaue ich Würzburg beim Verkehrsinfarkt zu. Obwohl direkt daneben ein Radweg verläuft, würde ich schätzen, dass auf einen Radfahrer etwa 100 Autofahrer kommen. Ich wohne und arbeite auch in Würzburg und habe bereits im Studium das Fahrrad für mich entdeckt. Zu Beginn nahm ich aus Geldmangel den Bus, später dann das Auto – doch beide Transportmöglichkeiten sind mir ziemlich schnell zuwider geworden. Busfahren ist prinzipiell eine feine Sache, gestört hat mich nur der Geruch im Sommer und die großzügige Verteilung von Viren im Winter. Ganz ehrlich: Ich bin im Winter dreimal Bus gefahren und war eine Woche mit …