Alle Artikel in: ARBEIT & VERGNÜGEN

AUS DEM BUCH HERAUS

Es ist eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art: „ Man muss sich darauf einlassen, dass hier nicht einfach Mann auf Frau trifft, sondern die Begegnung erst einmal nur in Gedanken stattfindet.“ Mit diesen Worten beschreibt die junge Würzburger Autorin Julia Hanel ihren ersten Roman „Zwei fürs Leben“. Die Geschichte handelt von Anni und Ben, die nach einem Unfall im Krankenhaus liegen und plötzlich die Stimme des jeweils anderen im Kopf hören. Doch Nachwuchsautoren brauchen heutzutage allerdings mehr als eine gute Story. Sie müssen sich „vermarkten“ können – und das bedeutet manchmal auch, sich durchzubeißen. Autorin Julia erzählt von Herausforderungen, die Nachwuchsautoren heutzutage meistern müssen und wie sie mit dem nötigen Biss ihr Debüt-Werk erfolgreich veröffentlichen konnte. „Wer Lust hat, ein Buch zu schreiben, sollte es einfach tun. Ohne sich vorab unendlich viele Gedanken zu machen, was danach passiert. Das kann man ohnehin nicht planen“, rät Julia allen Nachwuchsschriftstellern. Ist der Anfang erst gemacht, geht es an die eigentliche Arbeit – denn nicht nur Kreativität ist gefragt, sondern auch Disziplin. „Ein Roman schreibt sich eben leider …

IN HÖCHSTEN TÖNEN

Wenn Mittwoch für Mittwoch um Punkt 17:30 Uhr plötzlich wundersame Glockenklänge aus dem Turm der Neubaukirche über der Stadt erschallen, sorgt das selbst bei vielen Einheimischen noch immer für Irritationen. „Was hat es damit auf sich?“ oder auch „Läuft das automatisch?“, lauten die üblichen Fragen zum allwöchentlichen Glockenspiel im höchsten Turm der Stadt. Eigentlich verbirgt sich dahinter gar kein „gewöhnliches“ Glockenspiel, sondern ein sogenanntes Carillon. Dieses gibt es dort seit nunmehr zehn Jahren. Höchste Zeit also für einen Besuch an einem der wohl außergewöhnlichsten Arbeitsplätze Würzburgs. DIE POPSTARS DES 18. JAHRHUNDERTS  250 Stufen und jede Menge Puste später findet man so hoch oben über der Stadt Dr. Dr. Jürgen Buchner. Von hier aus bezaubert er die Würzburger ehrenamtlich mit dem außergewöhnlichen Sound des Carillon. Bereits im Jahr 1510 fand das Instrument seine erste urkundliche Erwähnung. Die ersten Noten für das Carillon waren damals Weihnachtslieder. In den Niederlanden und Belgien entstand später die Hochburg der Carilloneure. Sie waren so etwas wie die Popstars des 18. Jahrhunderts, die die Hits spielten, zu welchen die Menschen auf der …

MANN DER REKORDE

Hans-Otto Wöhrle. Er hat Guinessbuch-Rekorde aufgestellt, zweimal den Iron Man in Roth absolviert – und Kraftsport gehört zu seinem Leben wie die Luft zum Atmen: Seit den 80er Jahren ist Hans Otto Wöhrle in Würzburg als Fitnesstrainer aktiv. Einblicke in ein – im wahrsten Sinne des Wortes – bewegtes Leben. „In meiner Jugend war nur der Stärkere, Schnellere, Wendigere der Chef“, erzählt uns Hans-Otto Wöhrle auf die Frage nach seinen frühen Erinnerungen. „Physische Tätigkeiten hatten damals immer auch etwas mit Leistung und Wettbewerb zu tun – ob das Bauarbeiten waren oder Arbeiten im Weinberg.“ Sportlich startete er, wie wohl die meisten Jungs, mit Fußball, spielte aktiv bis zur A-Jugend beim FC Randersacker. Doch schon relativ früh entwickelte Wöhrle ein ausgeprägtes Interesse fürs Gewichtestemmen. „Steine heben, mein Fahrrad mit einer Hand, solche Sachen eben“, erinnert er sich. Schnell spezialisierte er sich dann auf die Disziplin des olympischen Gewichthebens, bei der durch das sogenannte Reißen oder Stoßen eine Langhantel über den Kopf gestemmt wird. Mit 17 hatte der Würzburger dann auch seinen ersten großen sportlichen Auftritt bei …

HELFEN – Hier und heute mit deinem FSJ

Seit Monaten vergeht kaum ein Tag ohne Nachrichten zum Thema Flüchtlinge und Asylpolitik. Wie die Lage bei uns ist – und warum unsere Stadt genau jetzt engagierte FSJ‘ler braucht. Ob in Talkshows, Nachrichtensendungen, Zeitschriften oder dem Facebook-Newsfeed: Tag für Tag werden wir aktuell mit traurigen Familien, schweren Schicksale und einsamen Kindern mitten in Deutschland konfrontiert. Da stellen sich viele die Frage: „Können die nicht mal alle etwas anderes bringen?“ Leider gibt es schlichtweg keine Situation, die mit der derzeitigen vergleichbar ist. Und ja, es sind nicht nur einfach Bilder, die uns gezeigt werden. Es sind Geschehnisse aus dem realen Leben direkt vor unserer Haustür. Zahlreiche Flüchtlinge sind heute schon in Würzburg angekommen, mittlerweile über 1.300 Menschen. Und ein Gerücht muss an der Stelle sofort ausgeräumt werden: Keiner von ihnen ist „zum Spaß“ hier. Kein einziger will hier die mittlerweile berühmten 140 Euro abkassieren. Jeder Kriegsflüchtling musste aus Angst um sein Leben sein Zuhause und seine Heimat verlassen. Bomben, Schüsse, Panzer, Trümmer – die meisten von uns kennen das nur aus den Geschichten unserer Großeltern. Doch in …