Alle Artikel mit dem Schlagwort: Nachbarschaft

Faire & stilvolle Mode

Unter dem Motto „Kleines Glück mit großer Wirkung“ bietet liten lycka und JAC fairproduzierte Kleidung an. Dass dies nichts mit zeltförmigen, tristen Kleidern und Jutebeuteln zu tun hat, wird schnell klar. Der neu eröffnete Laden besteht aus zwei Bereichen, die von Jill Collins und Diana Moegen geführt werden. liten lycka steht  für das kleine Glück im Leben, welches sich durch gemütliche Wohn-accessoires ins Heim holen lässt. JAC bedeutet Just Act Collective: Gemeinsam etwas Gutes tun. Durch ihr eigenes Handeln möchte Jill auf globaler Ebene im Alltag ihrer Partner, Näherinnen und Kundinnen etwas Gutes tun. So handeln alle gemeinsam – und füreinander. Nachhaltige Unterstützung der Näherinnen Während ihres Studiums am Fashion Institute of Technology in New York hegte Jill den Traum von einem Laden, um kleine Labels zu unterstützen. Als sie nach Deutschland zog, wurde soziale Gerechtigkeit immer wichtiger für sie. Heute unterstützt Jill mit JAC aufstrebende Designer, kleine Labels – und deren Näherinnen. Am liebsten bietet Jill Kleidung von Labels wie Elegantees an, bei dem nepalesische Frauen arbeiten, die der Zwangsprostitution entkommen sind – und …

WÜRZBURG. EINE LIEBESERKLÄRUNG.

Johanna ist gebürtige Würzburgerin und lebt seit 2008 in Berlin. Doch für diesen Sommer zog es sie zurück in ihre Heimatstadt. Warum – das schreibt sie hier. Jedes Mal, wenn ich im Zug sitze und die Ansage höre „In wenigen Minuten erreichen wir den Bahnhof Würzburg“, stehe ich ganz schnell auf. Dann klemme ich mir meinen total hippen Berliner Jutebeutel unter die Arme, den ich schon vor zig Jahren als neue Schultasche ins Grünewald-Gymnasium ausführte – sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Damals stand noch HaWeGe drauf – nein, keine Hipster-Abkürzung, sondern der Name eines Supermarkts, heute besser bekannt als tegut. Dann hieve ich den schweren Koffer in den Flur. Da kann man nämlich besser aus dem Fenster schauen, während der Zug einfährt in die Stadt. Jedes Mal liebe ich das. Wenn die kleinen Häuser nach und nach auftauchen, wenn die Weinberge in der Abendsonne leuchten. Und jedes Mal kriege ich Gänsehaut. Auch noch nach sieben Jahren. Endlich steige ich aus dem Zug und laufe vorbei an den netten Beamten in grün durch diesen fürchterlichen, hässlichen …

DONUT TRÄUME WERDEN WAHR

Würzburg ist wieder um eine Besonderheit reicher: Mit Donut Dreams in der Theaterstraße hat der erste Laden nur für Donuts – und deren Liebhaber natürlich – seine Türen geöffnet! Bei Donut Dreams gibt‘s jeden Tag frisch gebackene, handgemachte Donuts. Besonders beliebt bei den Würzburgern: der „New York Cheese Cake“-Donut, der „3-Choc“-Donut und natürlich der „Oreo“-Donut. Mit einer täglich frischen Auswahl an gefüllten und ungefüllten Donuts hat Donut Dreams bereits das Herz so manch eines Würzburgers erobert. Wer diesen kleinen, gemütlich eingerichteten Laden betritt, dessen Maskottchen Doni und Dreamy die Wände zieren, würde niemals ahnen, dass der Business-Plan für das Geschäft von einem 16-Jährigen stammt. Lucas hat sich mithilfe seiner Eltern seinen größten Wunsch erfüllt und den ersten Donut-Laden in Würzburg eröffnet. „Ohne Donuts ist Würzburg langweilig“, sagt der 16-Jährige. Obwohl die Eltern der Idee anfangs mit Ablehnung und Skepsis begegneten, konnte Lucas sie mit seinem Business-Plan überzeugen. Er organisierte einen professionellen Donut-Bäcker, startete Umfragen und Analysen – und präsentierte ihnen anschließend seine Ergebnisse. „Eltern können nicht immer „Nein“ sagen, schließlich sollten Kinder so erzogen werden, …

MIT ZWEI WOLLDECKEN IM KELLER

IN DIE KURZZEITÜBERNACHTUNG KOMMEN AUCH MÄNNER NACH AKUTEM WOHNUNGSVERLUST. Erwin Dietrich kann heute Abend endlich wieder in einem
 Bett schlafen. In einem richtigen Bett. Mit Matratze. Bettdecke. Kopfkissen. In den vergangenen Nächten hatte er mit zwei Wolldecken vorlieb nehmen müssen. „Ich schlief in einem Keller“, sagt der 67-Jährige, der völlig mitgenommen aussieht. Seine Wangen sind eingefallen. Die Haut ist aschfahl. Er ist klapperdürr. Hat lange nichts Warmes mehr gegessen. Die Polizei hatte ihn in dem Keller aufgestöbert. Und zur Christophorus-Gesellschaft gebracht. Mit Geduld lässt Erwin Dietrich in der Kurzzeitübernachtung (KZÜ) alles über sich ergehen. Er beantwortet Fragen. Lässt sich einweisen. Man zeigt ihm sein Bett. Er erhält ein Handtuch. Darf sich duschen. In ihm selbst ist noch ein großes Durcheinander. Alles kommt ihm noch immer wie ein Albtraum vor. Die vielen Nächte im kalten Keller. Mit nur ganz wenig Nahrung. Nie war Erwin Dietrich vorher mit wohnungslosen Menschen in Kontakt gekommen. Den Namen „Christophorus-Gesellschaft“ hatte er zwar irgendwann schon mal gelesen. Aber nicht abgespeichert. Bisher war sein Dasein halbwegs in Ordnung gewesen. Er lebte vier …

CANNABISSLE SPASS VERTRAGEN?

DER SMAUL-RÜCKBLICK ERSTAUNLICHE POLITIKER-PROMO FÜR DIE CANNABIS-LEGALISIERUNG IN WÜRZBURG Wie, Ihr habt es nicht bemerkt? Überall diskutieren die Menschen in Deutschland über eine Legalisierung von Cannabis. Und Ihr wart zu fertig vom Lernen oder seid nach der Arbeit zu müde, um in Würzburg unterwegs zu sein? Politiker und andere seriöse Typen in unserem krachkonservativen Städtchen haben sich komischerweise in den letzten Monaten schier überschlagen vor Begeisterung. Die SMAUL fasst die Bewegung in Würzburg für Euch kurz zusammen, nachdem sich in der letzten Ausgabe von Liebe Nachbarn bereits der Würzburger Strafrechtsanwalt Peter Möckesch zum Thema geäußert hat. Nach Kreuzberg, Bremen, Düsseldorf und vielen anderen sind auch in Würzburg Würdenträger aller Art auf den Weed Train aufgesprungen. SMAUL ERMITTELTE: WÜRZBURG ERLEBEN IST SCHULD Das Online-Portal Würzburg erleben machte den Anfang. Die SMAUL setzte ihren investigativsten und bestaussehendsten Reporter, Jokel Weiszman, auf die lokale News-Redaktion an. Watt soll man sajen? Die weiblichen Praktikanten zwitscherten wie liebreizende Vögelchen. Die männlichen Mitarbeiter fielen wie die Steine beim Domino. Was war passiert? Die Chefs von Würzburg erleben, Dr. Leonard Landois und Christian …

HALLO NACHBARN

So viele neue Nachbarn aus aller Welt hat es lange in Deutschland nicht mehr gegeben. Schlimme Geschichten liegen hinter diesen Menschen; ein Grund mehr, es ihnen in unserem friedlichen Land, in unserer hübschen Stadt so schön wie möglich zu machen. Mit Winken und Wasserflaschen am Bahnhof ist es aber nicht getan. Wir müssen diesen Menschen Mut machen und ihnen zugleich zeigen, wie hier der Hase läuft, was geht, und was nicht, wie man hier lebt, was in unserem Grundgesetz steht, wie man unsere Sprache spricht – und was wir unter unseren „freiheitlichen Grundwerten“ verstehen. Wir brauchen viele liebe Nachbarn in den nächsten Jahren, um das zu schaffen. Menschen, die zum Beispiel ein Freiwilliges Soziales Jahr in Würzburg leisten, Menschen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, Menschen, die vielleicht noch Platz haben bei sich und gerne jemanden Fremdes ohne Vorurteile aufnehmen – und Menschen, die sich ignoranten, fremdenfeindlichen Mitbürgern in den Weg stellen und ihnen Herz und Hirn öffnen. Bei uns gibt es genug von allem, das nötige Teilen wird aus einem reichen Land kein …

SHARET IN SCHAREN!

Bei der Sharing Community “Pumpipumpe” geht es darum, kleine Aufkleber am Briefkasten anzubringen und seinen Nachbarn auf diese Weise zu zeigen, welche Gegenstände man ihnen bei Bedarf ausleihen könnte. Bohrmaschine, Küchengeräte, Bügeleisen, sogar das WLAN kann so als “leihbar” gekennzeichnet werden. Fast 50 Gegenstände bietet “Pumpipumpe” als Briefkastensticker. GEGENSEITIG LEIHEN STATT KAUFEN Das neue Wandregal muss noch angebracht werden, aber keine Bohrmaschine da? Lust auf Kuchen, aber noch keine Backform besorgt? Zum Semesterbeginn wäre diese Sharing-Idee genau das Richtige für neu eingezogene Studenten, aber natürlich auch für jedermann, der nicht gerade einen ganzen Werkzeugkasten im Keller stehen hat, oder? Wäre doch super, könnte man eben mal am Briefkasten sehen, was die Nachbarn so zur Verfügung stellen. Viele Gegenstände benötigt man sowieso nur einmal und danach liegen sie nur zuhause herum. Lohnt sich also kaum, sie zu kaufen. Dieser Gedanke der Share-Economy unterstützt vor allem ein bewussteres Konsumverhalten. Gleichzeitig würde man sich beim nachbarschaftlichen Ausleihen auch untereinander näher kennenlernen. Potenzial in Würzburg Das gegenseitige Ausleihen erfordert lediglich LIEBE NACHBARN, die bereit sind, ihre Gegenstände auszuleihen und ebenso …