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Crosscamp – Eine Fahrt ins Blaue

Alltagsauto? Wohnmobil? Beides! Voilà: Das neue Campingbus-Konzept Crosscamp. Keine fünf Meter lang, nicht mal zwei Meter hoch, extrem handlich, trotzdem viel Platz und erstaunlich genügsam in Sachen Spritverbrauch. Kurz gesagt: DIE perfekte Homebase für einen spontanen Liebe-Nachbarn-Trip ins Blaue… Apropos spontan. Okay, eigentlich habe ich gerade sehr viel zu tun (zum Beispiel dieses Magazin fertig gestalten) und dementsprechend ziemlich wenig Zeit. Aber eine Woche spontan den neuen Crosscamp testen, viel erleben (und natürlich auch etwas arbeiten) hört sich einfach zu verlockend an. Los geht’s! Wen nehm ich mit? Meine Schwester Britta hat spontan Zeit und Lust – und schon stehen wir Montagfrüh auf der Matte, um in Isny im Allgäu unser temporäres Zuhause auf Rädern abzuholen. Letzteres wird auch hier umgebaut – Basisfahrzeug ist ein Toyota Proace, der in Isny zum Crosscamp veredelt wird. Wir sind gespannt. Wir fahren ins Blaue, lassen uns von unserem Bauchgefühl leiten, haben keine Campingplätze reserviert, pfeifen auf Google Maps und greifen stattdessen – ganz oldschool – zur Straßenkarte. Schon nach wenigen Kilometern stellt sich das vielbeschworene Freiheitsgefühl eines Campers …

Liebste Nachbarn

Hut ab: Dieser wunderschöne, authentische Würzburger Hutladen im Bild oben ist schon etwas älter, aber trotzdem hochmodern, denn hier wird Kopfarbeit geleistet: Frau Helsper übernahm 1991 das Geschäft in der Augustinerstraße. Seit über 100 Jahren werden hier schon Hüte produziert und verkauft. In den Nachkriegsjahren gab es mehr als zehn Hutläden in der Stadt. Davon sind leider nur wenige geblieben. Aber Hüte erleben schon seit einiger Zeit wieder eine Renaissance: vor allem auch seit dem Babylon-Berlin-Hype sind 20er-Jahre-Outfits wieder en vogue. Und was darf hier auf keinen Fall fehlen? … NATÜRLICH: Ein Hut. Der Pfauenfederhut auf unserem Cover ist das 
Gesellenstück eines Auszubildenden, der hier die Lehre zum Hutmacher absolviert hat. Doch welcher Hut steht uns denn am besten? Frau Helsper sucht mit geschärften Blick aus ihren mehr 2.500 Hüten die passenden für unsere beiden Models: Studentin Antonia-Sophie ist sofort sehr begeistert von einem Exemplar: Wenn sie mal heiraten sollte, will sie genau diesen Hut tragen. Fotograf Tom wird auch fündig: ein Filzhut zum Wandern, der Feuchtigkeit aufnehmen kann und bei Regen trotzdem dicht ist; …

Liebste Nachbarn

Ein Vorwort … wovor denn? Und warum aus- gerechnet davor? Alles zusammenfassen, in einen kurzen Text? So viele Buchstaben, Bilder und Eindrücke? Nein: leider schwierig bis unmöglich. Darum schreiben wir lieber etwas anderes: übers Erwachsenwerden und Jungbleiben? Die Neon ist Geschichte. Warum also immer noch Printmagazine? Warum sich noch quälen mit Papier? Mit Gestalten, Drucken und Verteilen von 5.000 Magazinen in der Stadt? Ganz einfach: Weil es etwas anderes ist. Genauso, wie es etwas anders ist, durch Deutschland mit dem Auto auf der Autobahn zu heizen oder ein halbes Jahr querfeldein zu Fuß zu laufen, wie es Manoel Eisenbacher bei seiner Wander-Uni getan hat. Dieses Gefühl versucht Anna-Lucia in ihrem Portrait über Manoels Reisen für Euch einzufangen. Warum etwas anders machen? Warum nicht den bequemen Weg gehen? Die Regie-Legende Werner Herzog gab uns bei einer Diskussion im Mainfrankentheater kürzlich den Rat: „Lauft erst einmal 100 Kilometer zu Fuß exakt in eine Himmelsrichtung, egal was kommt. Das bringt Euch weiter als jede Brücke und jedes Studium. Einfach mal machen.“ Die Sängerin Lina Maly meint: „Ich mag …

Heute hier, morgen fort

Einfach mal ein halbes Jahr mit der Wanderuni durchs Land ziehen Ich muss mal raus … einfach mal an die frische Luft, dem Trott entflieh’n … ’nen klaren Kopf bekommen und niemanden sehn’: Alles Sätze, die Manoel Eisenbacher so definitiv nie gesagt hat. Als der heute 28-Jährige 2016 das erste Mal von der Wanderuni hörte, verspürte er vielmehr latente Beklemmung als den nach Freiheit dürstenden Impuls der Stadtflucht. Im Gegenteil: Die Idee, ein knappes halbes Jahr in deutschen Landen unterwegs zu sein, ohne einen festen Tagesablauf geschweige denn einen festen Schlafplatz, hätte dem gelernten Winzer und Fotografen nicht mehr Unwohlsein bereiten können, wie er uns erzählt. „Tatsächlich bin ich eher ein strukturierter Typ und brauche immer eine gewisse Vorhersehbarkeit, um mich safe zu fühlen.“ Rückblickend lässt sich daher nicht mehr sagen, welcher Teufel Manoel geritten haben muss, zwei Jahre später seine Komfortzone im beschaulichen Würzburg zu verlassen … Neugierde könnte es gewesen sein, die ihn zum ersten Infotreffen der Wanderuni im November 2017 trieb, oder – und das ist wahrscheinlicher – die ansteckende Begeisterung einer …

LIEBE Mainviertel NACHBARN

„Bring Kaffeedurst mit!“, sagt Julie vom Co-Op, als wir den Termin für unser Interview vereinbaren. Krieg ich hin, denke ich. Und freue mich auf meinen kleinen Erkundungstrip durchs historische Würzburger Mainviertel, wo ich auch Eva Hergenröther in ihrer Goldschmiedewerkstatt  „IM SCHMELZTIEGEL“ treffe … „Die Würzburger nannten ihr Meeviertel ja immer gern ihr Fischerviertel – der Überlieferung nach soll es jetzt schon über tausend Jahre her sein, dass hier im Mainviertel die Fischerzunft gegründet wurde.“ „Ach echt?“, staune ich – und bekomme wieder einmal ein schlechtes Gewissen angesichts der Wissenslücken über meine eigene Heimatstadt. Genauer gesagt über meine eigene Nachbarschaft. Ich sollte mir echt mal ein Buch darüber besorgen, überlege ich – meine spontane Lösungsstrategie für so ziemlich alles. Gleich heute im nächsten Buchladen sollte ich das machen; werde es aber vermutlich nicht tun, um ganz ehrlich zu sein. Jedenfalls nicht heute. Heute steht erst einmal Interviewen auf dem Plan – und zwar mit Eva Hergenröther und Julie Barthel, die beide 2018 ihren eigenen Laden im schönen Mainviertel eröffnet haben. „Die Fischerei hat das Mainviertel geprägt; viele …

Liebste Nachbarn

Der Sommer ist vorbei. Die Ferien sind rum. Ausgelutscht. So schnell. Wir wollten so unendlich viel unternehmen und erleben … doch die Zeit ist erbarmungslos in unseren Fingern weggeschmolzen und hinterlässt ein klebriges, aber schönes Gefühl an die letzten warmen Monate. Jetzt beginnt wieder der Ernst des Lebens: Die Schule, später die Uni, im Job muss man langsam wieder E-Mails beantworten, die das Postfach überfüllen – und man hofft vergeblich auf das Urlaubsboni-Verständnis von Kollegen und Kunden. Wir waren unterwegs in diesem heißesten Sommer ever, haben uns tief in die Nachbarschaft hineingeforscht und konnten – obwohl wir glaubten, Würzburg eigentlich schon wie unsere Westentasche zu kennen – jede Menge Neues entdecken: … in den leeren, heißen Strassen im August … im zwischen-nachbarschaftlichen Miteinander am Campingplatz Kalte Quelle … und in den Handschrift-Schatzkisten von Klaus Meixner. In diesem Sinne: Betrachtet dieses Heft wie die Erinnerung an ein sommerliches Eis: – süß, lecker aber leider auch vergänglich – und schleckt es (inhaltlich) genüsslich aus 😉 DIE LIEBEN NACHBARN

Original Handschriften

„Wenn ich nachts nicht schlafen kann, wühl ich mich durch meine Dokumente.“ Klaus Meixner handelt mit Autographen – und besitzt eine beeindruckende Sammlung von mehreren tausend Schriftstücken. Wir haben ihn in seinem Archiv besucht und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Lest selbst. „Ob ich Interesse hab? Meinst du das ernst?“ Meine spontane Reaktion auf das Angebot, ein Interview mit einem Würzburger Handschriftensammler zu führen, lässt Nico grinsen. „Hab ich mir fast gedacht“, antwortet er. Eine Woche später machen wir uns also mit Kamera, Block und Kuli bewaffnet auf den Weg in die Friesstraße – dort befindet sich das Fachantiquariat des Autographen Klaus Meixner. Zugegebenermaßen hab ich mich nicht gerade wahnsinnig intensiv auf das Interview vorbereitet. Ein wenig recherchiert und zur Sicherheit nochmal die Definition des Worts Autograph gegoogelt. Interviewfragen hab ich mir für den Fall der Fälle zwar notiert, war mir aber sicher, dass all meine Fragen sowieso ganz von selbst aus mir heraussprudeln würden, weil ich das Thema so spannend finde. Dementsprechend habe ich auf dem Weg zum Interview nur eine vage …

Kalte Liebe rostet nicht.

3-STERNE-ALL-INCLUSIVE AUF MALLE WAR GESTERN: Wer heutzutage gediegen urlauben möchte, der campt wieder. Ein besonders entdeckenswertes Kleinod für Erholungssuchende mit mobilem Zuhause liegt direkt vor unserer Haustür. Vollbepackt mit Vorurteilen von Plastiktischdecken, Gartenzwergen und Co. haben wir ihm einen Besuch abgestattet – und wurden in vielerlei Hinsicht überrascht … Elf Uhr mittags an einem Sommertag in Heidingsfeld. Etwa zehn Kilometer südlich von Würzburgs Altstadt eröffnet sich vor uns das Tor zu einer Parallelwelt. Direkt am Main gelegen befindet sich hier inmitten von Wiesen und Feldern ein Campingplatz mit dem klangvollen Namen „Kalte Quelle“, auf dem seit über einem halben Jahrhundert Gäste aus aller Welt zeitweise oder dauerhaft ihr Lager aufschlagen. Wobei „Lager“ in den meisten Fällen freilich einem Understatement gleichkommt – dazu aber später mehr. Die ersten, die uns in dieser Welt begegnen, sind ein Haufen nicht zu überhörender Niederländer, die es sich vor ihren zwei vollintegrierten Reisemobilen mit Kaffee, Schnittchen und einem Kartenspiel gemütlich gemacht haben. Vollintegriert – das hat man uns kurz darauf erklärt – sagt in diesem Fall aber weniger über das …

Wine – Working – Women

WEINGUT FRANZISKA SCHÖMIG. Ein eigenes Weingut?  … so jung … mit knappen 30 Alleine? Nein, nicht ganz alleine: Familie, Freunde und Freunde von Freunden packen gern mal an, wenn es zum Beispiel heißt: Morgen müssen die Trauben runter.