Autor: LIEBE NACHBARN

DONUT TRÄUME WERDEN WAHR

Würzburg ist wieder um eine Besonderheit reicher: Mit Donut Dreams in der Theaterstraße hat der erste Laden nur für Donuts – und deren Liebhaber natürlich – seine Türen geöffnet! Bei Donut Dreams gibt‘s jeden Tag frisch gebackene, handgemachte Donuts. Besonders beliebt bei den Würzburgern: der „New York Cheese Cake“-Donut, der „3-Choc“-Donut und natürlich der „Oreo“-Donut. Mit einer täglich frischen Auswahl an gefüllten und ungefüllten Donuts hat Donut Dreams bereits das Herz so manch eines Würzburgers erobert. Wer diesen kleinen, gemütlich eingerichteten Laden betritt, dessen Maskottchen Doni und Dreamy die Wände zieren, würde niemals ahnen, dass der Business-Plan für das Geschäft von einem 16-Jährigen stammt. Lucas hat sich mithilfe seiner Eltern seinen größten Wunsch erfüllt und den ersten Donut-Laden in Würzburg eröffnet. „Ohne Donuts ist Würzburg langweilig“, sagt der 16-Jährige. Obwohl die Eltern der Idee anfangs mit Ablehnung und Skepsis begegneten, konnte Lucas sie mit seinem Business-Plan überzeugen. Er organisierte einen professionellen Donut-Bäcker, startete Umfragen und Analysen – und präsentierte ihnen anschließend seine Ergebnisse. „Eltern können nicht immer „Nein“ sagen, schließlich sollten Kinder so erzogen werden, …

WEIHNACHTEN – FRIEDVOLLES DYNAMIT

ALLE JAHRE WIEDER … BIRGT GERADE WEIHNACHTEN JEDE MENGE SOZIALEN SPRENGSTOFF. WIE MAN IHN ZUVERLÄSSIG ENTSCHÄRFT, ERKLÄRT UNS LORENZ WOHANKA IM INTERVIEW. ALS EXPERTE FÜR DAS VERHALTEN UND ERLEBEN VON MENSCHEN TREIBT DEN DIPLOM-PSYCHOLOGEN DIE STETE NEUGIERDE AUF SEINE LIEBEN NACHBARN, IHRE GEDANKEN UND HANDLUNGEN AN.   Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Liebe ist nicht nur Anlass zur religiösen oder familiären Freude und zu unbeschwerten Feiern, sondern bietet auch reichlich Konfliktstoff und Raum für Einsamkeit, Trauer und sogar Gewalt. Woran liegt das EIGENTLICH? Kaum ein Fest ist so mit Erwartungen überhäuft wie Weihnachten. Während des ganzen Jahres können sich Menschen guten Gewissens aus dem Weg gehen und sind so nicht gezwungen, konträre Lebensweisen, Ansichten und Gefühle auszuhalten. An Weihnachten kommen nun plötzlich Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen zusammen, die zudem oft nicht mehr gewohnt sind, in sehr engem Kontakt zu stehen. Die ultimative Forderung des Festes ist Frieden unter Menschen und ein gedeihliches, liebevolles Miteinander. Viele halten diese Forderung nicht aus, weil sie den Rest des Jahres doch eher wenig gemeinsame Liebe …

MIT ZWEI WOLLDECKEN IM KELLER

IN DIE KURZZEITÜBERNACHTUNG KOMMEN AUCH MÄNNER NACH AKUTEM WOHNUNGSVERLUST. Erwin Dietrich kann heute Abend endlich wieder in einem
 Bett schlafen. In einem richtigen Bett. Mit Matratze. Bettdecke. Kopfkissen. In den vergangenen Nächten hatte er mit zwei Wolldecken vorlieb nehmen müssen. „Ich schlief in einem Keller“, sagt der 67-Jährige, der völlig mitgenommen aussieht. Seine Wangen sind eingefallen. Die Haut ist aschfahl. Er ist klapperdürr. Hat lange nichts Warmes mehr gegessen. Die Polizei hatte ihn in dem Keller aufgestöbert. Und zur Christophorus-Gesellschaft gebracht. Mit Geduld lässt Erwin Dietrich in der Kurzzeitübernachtung (KZÜ) alles über sich ergehen. Er beantwortet Fragen. Lässt sich einweisen. Man zeigt ihm sein Bett. Er erhält ein Handtuch. Darf sich duschen. In ihm selbst ist noch ein großes Durcheinander. Alles kommt ihm noch immer wie ein Albtraum vor. Die vielen Nächte im kalten Keller. Mit nur ganz wenig Nahrung. Nie war Erwin Dietrich vorher mit wohnungslosen Menschen in Kontakt gekommen. Den Namen „Christophorus-Gesellschaft“ hatte er zwar irgendwann schon mal gelesen. Aber nicht abgespeichert. Bisher war sein Dasein halbwegs in Ordnung gewesen. Er lebte vier …

GUATE SACHE

Nachhaltig und fair produzierte Modeaccessoires aus Guatemala. Organische Materialien, faire Produktionsbedingungen – es ist möglich, mit Mode-Accessoires die Welt zu verändern. Davon sind die 25 Frauen aus San Juan Laguna in Guatemala, die sich mit Tatjana aus Würzburg zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, fest überzeugt. Die Frauen aus San Juan La Laguna erlernten bereits im Kindesalter das Färben mit Pflanzen und Naturprodukten sowie die Kunst des Webens von ihren Müttern. Nun haben sie in gemeinsamer Arbeit tolle neue Designs entwickelt, mit denen sie ein weltweites Publikum für ihre organischen und bunten Stoffe begeistern wollen. Doch das allein ist nicht genug, um ein deutliches Zeichen in puncto Nachhaltigkeit zu setzen. Daher wurde zusätzlich ein neues Geschäftsmodell entwickelt, das den Frauen unter anderem er-möglicht, von zu Hause aus zu arbeiten – ein sehr wichtiger Gesichtspunkt, zumal sie in vielen Fällen allein für den Haushalt, die Kinder und das Einkommen verantwortlich sind. Die frisch gegründete Firma zahlt zunächst 25 Frauen ein faires Gehalt und unterstützt damit deren Familien. Darüber hinaus wird eine Stiftung gegründet, die für das Schulgeld …

ZUVIEL & ZUWENIG

Viel „Zuviel“ und doch viel „Zuwenig“ – die Generation der Fremde in der Nähe. Ich sitze an meinem Schreibtisch und möchte mich gerade konzentrieren, Max Webers Abhandlung über „soziale Gebilde“ zu folgen, als mein Nachbar just die Art von Musik aufdreht, welche meiner Konzentration nicht gerade förderlich ist. In diesem Moment frage ich mich schon, ob die Privatsphäre des Anderen denn auch Teil meiner Privatsphäre sein muss. Ich kann nicht immer selbst das Maß an Kommunikation bestimmen, welches mich umgibt. Das schränkt mich ein und nimmt mir einen Teil meiner Freiheit. Ähnlich verhält es sich mit den Beziehungen, in denen ich lebe, oder den Freundschaften, die ich ständig gegen andere Freundschaften austausche. Die digitalen Medien helfen uns, Beziehungen einzugehen und längst eingeschlafene Freundschaften wachzuküssen. Ist diese neue Art des Kontaktknüpfens ein nicht mehr wegzudenkendes Zeichen der Zeit oder das Ergebnis einer besorgniserregenden Entwicklung? Kommunizieren heißt: Jemandem etwas mitteilen, mit jemandem sprechen, aber auch jemanden an etwas teilhaben lassen. Lieber Nachbar, Du musst mich nicht dazu nötigen, Deine Lieblingsmusik zu hören! Manchmal wollen wir nicht „kommunizieren“, …

DAS ABC FÜR NEU-ELTERN

Das Baby ist da – und plötzlich ist alles anders. Aber was bedeutet es eigentlich Eltern zu sein? Julia Back, seit Juni Mama, hat darauf ihre ganz eigenen Antworten: von A bis Z. Ausschlafen: Was soll das bitte sein? Geht nicht mehr. Zumindest nicht für die Mama. Denn mein Baby hat viel Hunger und muss nachts alle zwei bis drei Stunden gestillt werden. Da der Papa dann gerne mit aufwacht, zieht er regelmäßig auf die Couch um. Ich freue mich aufs Fläschchen geben – denn dann wird der Spieß umgedreht! Bepper: Fränkisch für „Schnuller“ (zumindest laut dem Opa). Ist für uns lebensnotwendig. Denn egal, ob hungrig oder müde, mit dem Bepper im Mund lässt sich Geschrei meistens schon im Ansatz unterbinden. Chic sein: Mit zerzausten Haaren im Frotteebademantel und schreiendem Kind auf dem Arm dem Paketboten öffnen? Kein Klischee, sondern passiert mir leider ziemlich oft. Es gibt aber auch Tage, an denen ich es schaffe zu duschen und mich ordentlich anzuziehen. Von denen können es aber gerne noch mehr werden. Drama: Gibt es mit Baby …

AFGHANISTAN IST BERUFUNG UND RANDERSACKER IST HEIMAT

Anna-Maria und Dr. Peter Schwittek haben noch einmal Glück gehabt. „Das Erdbeben ist uns ganz schön in die Knochen gefahren“, sagt der Randersackerer. Das Haus mit dem Büro ihrer Hilfsorganisation in Kabul wurde zum Glück nicht beschädigt. „Man ist dem Naturereignis ja ganz und gar ausgesetzt“, bemerkt der promovierte Mathematiker. „Wenn die Erdstöße vorbei sind, fürchtet man immer, dass es gleich wieder von neuem losgeht.“ Ihre Mitarbeiter haben sich auf der Wiese vor dem Haus in Sicherheit gebracht. „Jeder versuchte natürlich, telefonischen Kontakt mit der Familie aufzunehmen, doch das Telefonnetz war überlastet“, ergänzt seine Frau Anna-Maria. Kollege Hekmats Haus, rund 40 Kilometer von der afghanischen Hauptstadt entfernt, sei teilweise eingestürzt. „Hoffentlich schaffe ich es, noch vor dem ersten Frost eine Unterkunft für meine Familie zu finden“, sagt er, der vor ein paar Jahren mit Schwitteks in Randersacker wohnte, während seine Tochter in München operiert wurde. „Ich bekam einen Kinderwagen geliehen und bin immer am Main spazieren gegangen“, erinnert er sich. Zum Glück sind Schwitteks Schützlinge wohlauf. Die Kinder und Jugendlichen besuchen das Schulprogramm von Schwitteks …

SMAUL LARRSON – VERBLENDUNG

1967 wurde am Würzburger Dallenberg im Stadtteil 
 Heidingsfeld das Stadion der Würzburger Kickers eröffnet. Bereits 2014, also 47 Jahre später, regt sich unter den lieben Nachbarn dort erbitterter Widerstand. Ein greller Rückblick auf Flutlicht-Inferno, unglaubliche Machenschaften, Horden einfallender Wildpinkler und auf ein halbes Jahrhundert Würzburger Fußballgeschichte. 1967 BIS 2012 – HIMMLISCHE RUHE FÜR DIE HIGH SOCIETY Die Kickers. So viele Jahrzehnte nach ihrem Kurzauftritt in der zweiten Fußball-Bundesliga während der Saison 1977/ 78 blieb es ruhig im und ums Stadion. Vereinzelte verbissene Anhänger der Rothosen verloren sich im weiten Rund des Stadions, das ursprünglich mal für 14.500 Zuschauer konzipiert worden war. Sie sahen, wie der Rasen verdorrte, der blaue Lokalrivale Würzburger FV meist eine Liga höher spielte und wie sich ihr Verein Anfang der 2000er-Jahre – fast insolvent – auflöste. Jeder Zuschauer hatte so viel Platz, dass er beispielsweise als 1,5 Quadratmeter große, platte weiße Rautenfläche auf den weiten Rängen hätte sitzen können. Den größten Lärm verursachten in diesen Jahren sicher nicht die Fußballfans. Es gab höchstens mal Lärm, wenn die stinkreichen Dallenberger mit Jagdgewehren …

CANNABISSLE SPASS VERTRAGEN?

DER SMAUL-RÜCKBLICK ERSTAUNLICHE POLITIKER-PROMO FÜR DIE CANNABIS-LEGALISIERUNG IN WÜRZBURG Wie, Ihr habt es nicht bemerkt? Überall diskutieren die Menschen in Deutschland über eine Legalisierung von Cannabis. Und Ihr wart zu fertig vom Lernen oder seid nach der Arbeit zu müde, um in Würzburg unterwegs zu sein? Politiker und andere seriöse Typen in unserem krachkonservativen Städtchen haben sich komischerweise in den letzten Monaten schier überschlagen vor Begeisterung. Die SMAUL fasst die Bewegung in Würzburg für Euch kurz zusammen, nachdem sich in der letzten Ausgabe von Liebe Nachbarn bereits der Würzburger Strafrechtsanwalt Peter Möckesch zum Thema geäußert hat. Nach Kreuzberg, Bremen, Düsseldorf und vielen anderen sind auch in Würzburg Würdenträger aller Art auf den Weed Train aufgesprungen. SMAUL ERMITTELTE: WÜRZBURG ERLEBEN IST SCHULD Das Online-Portal Würzburg erleben machte den Anfang. Die SMAUL setzte ihren investigativsten und bestaussehendsten Reporter, Jokel Weiszman, auf die lokale News-Redaktion an. Watt soll man sajen? Die weiblichen Praktikanten zwitscherten wie liebreizende Vögelchen. Die männlichen Mitarbeiter fielen wie die Steine beim Domino. Was war passiert? Die Chefs von Würzburg erleben, Dr. Leonard Landois und Christian …