Autor: LIEBE NACHBARN

Zwischen Raubkatzen und Nashörnern

Kann man beruflich alles hinter sich lassen, sich komplett neu orientieren? Von einem toten, aber sicheren Weg wechseln auf einen lebendigen, jedoch völlig ungewissen? Klar, ein Versuch ist es immer wert. In meinem Fall führte er ins südliche Afrika und am Ende sogar zu meinem ersten Buch.   Erdmännchen, die sich in meiner Achillessehne verbeißen, Geparden, die mir mit ihrer rauen Zunge den Kopf putzen, übelriechende Afrikanische Wildhunde, die mich in Stücke reißen wollen, rotzfreche Paviane, die einem in die Unterhose greifen, ein schnarchendes ultraseltenes Pangolin, niedliche Karakale und verwaiste Breitmaulnashörner, die ich mit der Flasche aufziehe, eine respekteinflößende Leopardin, die sich von mir unter dem Kinn kraulen lässt, Löwen, Nilpferde und Spitzmaul-nashörner, denen ich zu Fuß begegne, unterschiedlichste Menschen aus aller Welt, die ich auf den verschiedensten Abenteuern im Busch des südlichen Afrika kennenlerne. All das sind nur ein paar Beispiele, die ich erlebt habe und über die ich in meinem ersten Buch schreibe. Vor ein paar Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich solche Erfahrungen sammeln würde. Echte Abenteuer, Afrika selbst erleben – …

Verkehrsunfall, was tun?

Zum Start in den Herbst haben Autofahrer häufig mit geänderten Witterungsverhältnissen zu kämpfen. Glatte Straßen aufgrund Laubbefalls, schlechte Lichtverhältnisse, vermehrter Wildwechsel stellen im Straßenverkehr einige Herausforderungen dar, die es zu bewältigen gilt.   Hierbei kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen, die für viele Autofahrer einige Fragen aufwerfen. Wie muss ich mich bei einem Verkehrsunfall verhalten? Was muss ich bei einer möglichen Unfallregulierung beachten? Wie verhalte ich mich gegenüber möglichen Unfallbeteiligten, wie Fahrzeughalter, Fahrer und Haftpflichtversicherern? Welche Angaben sollte ich bzw. muss ich machen? Die Experten von REITMAIER Rechtsanwälte geben Tipps, die bei der Unfallabwicklung hilfreich sein können. Austausch der Personalien Notieren Sie sich zunächst unbedingt die Personalien (Name und Anschrift Fahrzeugführer, Name und Anschrift Fahrzeughalter, amtliches Kennzeichen der Fahrzeuge, wenn bekannt Haftpflichtversicherungen der Fahrzeuge Ihres Unfallgegners). Dies gilt vor allem dann, wenn Sie sich dazu entschließen, die Polizei nicht zu verständigen. Unterschreiben Sie vor Ort nichts. Lassen Sie sich ein Ausweisdokument zeigen. Wie lange muss ich an der Unfallstelle warten? Wie lange, das hängt von den Umständen des Einzelfalles ab (z. B. Tageszeit, Ort und …

Fiedler´s green

Alle wollen Grün. Alle wollen weniger CO2, Feinstaub und Stickoxide in der Luft. Alle wollen weniger Glyphosat im Essen und weniger Nitrat im Trinkwasser. Alle wollen Eier ohne Dioxin und Fipronil. Alle wollen Fleisch ohne (Reserve-)Antibiotika, eine Ozonschicht ohne Loch, ein Klima ohne Wandel. Aber mal ehrlich: Wer ist auch bereit, dafür etwas zu tun?   Das Fenster meines Büros zeigt direkt auf den vierspurigen Röntgenring. Allmorgendlich zwischen 7:30 und 8:30 Uhr sowie nachmittags ab 16 Uhr schaue ich Würzburg beim Verkehrsinfarkt zu. Obwohl direkt daneben ein Radweg verläuft, würde ich schätzen, dass auf einen Radfahrer etwa 100 Autofahrer kommen. Ich wohne und arbeite auch in Würzburg und habe bereits im Studium das Fahrrad für mich entdeckt. Zu Beginn nahm ich aus Geldmangel den Bus, später dann das Auto – doch beide Transportmöglichkeiten sind mir ziemlich schnell zuwider geworden. Busfahren ist prinzipiell eine feine Sache, gestört hat mich nur der Geruch im Sommer und die großzügige Verteilung von Viren im Winter. Ganz ehrlich: Ich bin im Winter dreimal Bus gefahren und war eine Woche mit …

Vierundfünfzig mal Nullkommaeins

„Thomas hat Dich zur Gruppe ‚Lass mal wieder was machen‘ hinzugefügt“. Oh, wie schön. Also nur noch siebeneinhalb Monate und 25³ Nachrichten, bis THOMAS, Lisa 1, Lisa 2, Christian, Verena, Claus-Stephan, Nico, Yen und Daniel auf einen gemeinsamen Nenner kommen, was eine für alle erträgliche Abendunterhaltung sein könnte. Verena möchte uns endlich den wahnsinnig fesselnden Film dieses finnischen Skandalregisseurs zeigen … bei dem wir uns dann aber nicht unterhalten dürfen, weil wir sonst die implizite Botschaft verpassen (schreibt Lisa1). Film ist also raus. Dann vielleicht doch Brettspiele, schlagen Nico und Lisa2 vor … sie könnten uns das 75-seitige Regelwerk des preisgekrönten Strategiespiels auch gleich per WhatsApp durchschicken. In solchen Momenten merkt man wieder, was wir an der Demokratie doch haben. 2:7! „Dann lasst uns doch was kochen.“ Gute Idee. Nicht. Schließlich ist das lakto- und fructosefreie, nachhaltig-saisonale, vegan-biofleischhaltige (außer Schwein), paläo-glutenreduzierte Gericht immer noch nicht erfunden. Claus-Stephan, der sich bis hierhin rausgehalten hat, kommentiert lakonisch, er halte das nicht mehr aus und werde sich nun betrinken. Gute Idee, Claus-Stephan – dann aber bitte mit uns …

Olympisch Spielen 2019

Die Zeitmaschine von  Kulturateur Felix Röhr hebt wieder ab ins unsere Nachbarschaft: Seit Januar 2019 reisen Kinder und Familien nun auch in der neu eröffneten Gemäldegalerie des Martin-von-Wagner-Museums in die Vergangenheit. Unter dem Titel „Kinder-Olymp“ bietet Felix schon im fünften Jahr seine erfolgreichen Kinder-Erlebnis-Nachmittage in der Antikensammlung des Museums an. Nun können neuerdings auch Familien an den Vormittagen die faszinierende Welt der Gemäldegalerie entdecken, die erst im Herbst 2018 wiedereröffnet wurde. Immer an einem Samstag des Monats erleben Kinder und Familien beim „Familien-Olymp“ tolle Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen Wissenswertes zu Kultur, Kunst und Wissenschaft. Damit es von Anfang bis Ende spannend bleibt, packt Felix seinen Kulturkoffer voller Spiele, Rätsel und Dinge zum Gestalten für die ganze Familie. Inhaltlich dreht sich in diesem Jahr beim „Familien-Olymp“ in der Gemäldegalerie alles um das Thema „Kindheit damals und heute“: Die Reisen führen von der faszinierenden Welt des Mittelalters bis in die Neuzeit, also zum Beispiel in die Epoche der prächtigen Schlösser und Entdecker oder die Zeit der Avantgarde. Neben dem neuen Familien-Olymp wird 2019 natürlich auch der …

Drohendes Dieselfahrverbot in Würzburg

Widerruf von Fahrzeug-Finanzierungsverträgen als Ausweg (Widerrufsjoker) Nachdem die Deutsche Umwelthilfe nun auch Klage betreffend Würzburg eingereicht hat, droht auch in Würzburg ein Dieselfahrverbot. Sollte die Klage erfolgreich sein und Fahrverbote umgesetzt werden, stehen Dieselfahrer vor einem großen (finanziellen) Problem. Sie sind privat und im Beruf auf ihr Fahrzeug angewiesen und müssten sich daher ein Ersatzfahrzeug anschaffen bzw. ihren Diesel loswerden. Letzteren auf dem freien Markt zu verkaufen stellt allerdings keine akzeptable Alternative dar, da dies aktuell nur noch mit einem hohen Wertverlust möglich ist. Falls der Diesel jedoch finanziert wurde, gibt es einen Ausweg. Viele Banken haben Kreditnehmer nicht korrekt über das Widerrufsrecht informiert – also entweder eine falsche Widerrufsbelehrung oder nicht alle notwenigen Pflichtangaben erteilt. In der Folge beginnt die eigentlich nur zweiwöchige Frist für den Widerruf nicht zu laufen. Kreditnehmer können auch vor Jahren abgeschlossene Verträge noch widerrufen, das finanzierte Fahrzeug zurückgeben und erhalten ihr Geld zurück. Eine Chance für Besitzer von Dieselfahrzeugen. Voraussetzung für den Widerruf ist, dass der Finanzierungsvertrag ab dem 11.06.2010 abgeschlossen wurde, der Autokäufer diesen als Verbraucher (Privatperson) abgeschlossen …

Ich packe meinen Rucksack für 25 Jahre

Über das Gespräch mit einem obdachlosen Menschen – und unseren Zeitgeist   In der Hektik der heutigen Zeit zieht vieles an uns vorbei. Wir haben verlernt, Werte zu schätzen. Wir werden oberflächlicher, sehen vieles als selbstverständlich. Wir wollen immer mehr. Erfolgreich sein. Das Bestmögliche erreichen. Denn das, was wir besitzen, und das, was wir sind, reicht noch nicht aus. Wir machen uns Sorgen, das Beste nie erreichen zu können. Etwas zu verpassen. Dem Standard der Masse nicht standhalten zu können. Für jeden von uns ist es selbstverständlich, nach der Schule oder der Arbeit nach Hause zu fahren, sich auf zu Hause zu freuen. Es ist selbstverständlich, noch einen kurzen Abstecher in den Supermarkt zu machen, wenn der Kühlschrank leer ist. Es ist selbstverständlich, sich nach einer warmen Dusche in sein eigenes Bett legen zu können. Manchen Menschen sind jedoch all diese Selbstverständlichkeiten abhanden- gekommen. Menschen, die von uns oft ignoriert und herabgestuft werden, weil sie nicht mehr mit den gleichen Standards leben können, wie wir. Ich selbst bin an diesen obdachlosen Menschen mit schnellen Schritten …

Brief in die Zukunft

Lieber Prof. Dr. B.A. M.A. LMAA. Anakin Talbott-Muriel, wenn Sie diesen Brief lesen, bin ich schon mindestens 2.000 Jahre tot. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um mich vorab bei Ihnen in aller gebührenden Form zu entschuldigen. Denn als Archäologie-Koryphäe im Jahr 4019 haben Sie wahrlich nichts zu lachen. Während Generationen von Altertumsforschern vor Ihnen das große Glück genossen, eindrucksvolle Bauwerke, meisterhafte Kultstätten, wunderschöne Kunstgegenstände und ab und zu wenigstens einen römischen Puff oder spätmittelalterlichen Donnerbalken ausgraben zu dürfen, hat meine Generation Ihnen und Ihren Forscher-Kollegen doch ein äußerst zweifelhaftes Erbe hinterlassen. Wie unfassbar dröge muss es für Sie sein, sich in wochen- und monatelanger Arbeit durch Erde, Staub und natürlich jede Menge Plastik zu graben, um schließlich auf die kümmerlichen Überreste eines 40.000 Quadratmeter großen real-Supermarktes in Ostwestfalen-Lippe zu stoßen! Welche wissenschaftlichen Schlüsse Sie dabei aus dem Nebeneinander von Stereoanlagen, Dosen-Streichwurst und Duft-Weichspüler ziehen mögen – ich mag gar nicht daran denken. Kaum mehr Freude werden Sie bei der archäologischen Erschließung diverser nahe Würzburg gelegener Neubaugebiete haben. Lassen Sie sich von den Dachformen vieler …

Wieso das erholsame Wochenende eine dreiste Lüge ist

FreitagNachmittag – und der Zeiger der Uhr kann sich gar nicht schnell genug bewegen. Den Rechner runterfahren, die Türe zusperren, der Letzte macht das Licht aus, hoch die Hände, Wochenende! Hoch die Hände im Sinne von „Hände hoch oder ich schieße“. Freitagnachmittag heimgekommen, den Rucksack in die Ecke geknallt, einen Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten gezogen, in den Sessel fallen lassen, durchgeatmet, Wochenende. „Du, könntest du mir mal kurz helfen, unten tropft’s an der Wasserleitung“ – na also, Wochenende vorbei. Die Verschraubung nachgezogen, das Gewinde verrostet und verkalkt, alles klar, tauschen wir das aus! Das System gibt’s nicht mehr? Naja, okay, „da bauen wir was“ Mist! Ist das dreiviertel Zoll? Wie, die sind jetzt aus Kunststoff? Naja, dann machen wir halt die Leitung bis hinten neu rein, hol mal Hammer und nen Meißel, da muss was von der Wand weg … Ach ja, die Teile gibt’s in Bad-Mergentheim, wenn du dann eh schonmal dort bist, die Mieterin von deinem Onkel hat angerufen, könntest du da mal vorbei schauen, die Steckdose im Keller hat keinen Strom … …

Fühlt sich richtig gut an!

Wie sich unsere neuen Nachbarn von HOPERY für unsere engsten Verwandten engagieren „Die Kaufentscheidung jedes einzelnen Menschen hat die Kraft, die Welt zu verändern“, davon ist Benjamin Böhme fest überzeugt. Und so entschied sich der Würzburger schließlich ganz bewusst dafür, die kleine Naturkosmetik-Manufaktur seiner Eltern in unserer lieben Nachbarschaft weiterzuführen – wohl wissend, welch harter Kampf es ist, sich gegen die Big Player der Branche zu behaupten. Zusammen mit seinem Team des 2018 gegründeten Social Start-ups HOPERY entwickelt Benjamin die traditionellen Rezepte seiner Mutter weiter und verarbeitet für die hochwertigen veganen Produkte ausschließlich nachhaltige Inhaltsstoffe. Tierversuche sind dabei ebenso tabu wie das (nicht nur) in vielen Kosmetika verarbeitete Palmöl; schließlich ist die Palmölindustrie einer der Hauptverursacher der Zerstörung der Regenwälder – und damit auch der Heimat von Orang Utans. Um diesen nicht nur indirekt, sondern auch ganz konkret eine Chance zu geben, gehen pro verkauftem HOPERY-Produkt 20 Cent an Orangutan Outreach, ein Hilfsprojekt zur Adoption verwaister Orang-Utan-Babys; zusätzlich spendet Hopery zehn Prozent des Gewinns an das Projekt, das bereits mehrere unserer engsten Verwandten vor dem …